Zeitmanagement gibt es nicht

Ihr müsst jetzt stark sein:

Zeitmanagement existiert nämlich nicht. Das sagen inzwischen sogar ein paar Zeitmanagementgurus.

Man kann seinen Workflow managen, seine Ordnungssysteme bzw. “Erinnerungssysteme”, seine Ziele und Arbeitsbereiche, seine Projekte und Tasks.

Man könnte das unter “Produktivitätsmethodik” oder “Selbstmanagement” zusammenfassen.

Prioritäten per se übrigens kann man auch nicht managen. wenn ich etwas heute tun muss oder gar nicht – kann ich es heute tun oder gar nicht. aber ich kann das nicht ‘managen’. wenn der Feueralarm runtergeht oder der Chef sagt: “Kunde X braucht das heute.” – kann ich das auch nicht “managen”.

Generell kann ich auch nur Dinge ‘managen’., die ich selbst entscheiden kann oder muss. am Fließband, an der Supermarktkasse, als Taxifahrer oder Busfahrer etc. sind die ‘Managementoptionen’ gering(er) – (nicht bei Null, aber gering…..). am größten sind die Spielräume da, wo ich meine Arbeit erst definieren muss, so bei allen Rollen der ‘Wissensarbeit’ (siehe Wikipedia zu dem Stichwort).



Nano-GTD — Mini-Version von “Getting Things Done” für Eilige, Einsteiger und Überlastete

Eine englische Fassung dieses Textes ist hier (english version).

Frage:

Ich mache mir jeden Tag eine Liste, was ich machen will. Ich denke, die Liste ist realistisch. Ich komme aber immer wieder vom Plan ab und schaffe aber oft nur drei von acht Aufgaben. Was kann ich tun?

Antwort:

– Mach KEINE Tagesliste. 
– Formuliere einfach jede Aufgabe
– in einer großen Liste
– als KLEINEN allerersten Schritt
– mit einem “Tunwort”
– am besten das Tunwort (Verb) ganz vorne und fett oder farbig.
______________
Also z.B.
SCHREIBEN Themenstichworte Arbeit
ABHOLEN Bestellung Buchhandlung
ANRUFEN Kurt wegen Termin Besprechung

NICHT als Tagesliste sondern einfach ALLES was zu (heute oder demnächst) tun ist.
Was du erledigt hast, streichst du durch.
______________
– TU die Dinge, die nur heute gehen, zuerst. (Wenn es hilft, mach an die vorn ein ! hin. Das ! heißt: “Wenn ich das heute nicht mache, kann ich die Aufgabe streichen. es geht dann nicht mehr.”)
– TU die Dinge, die nur da gehen, wo du JETZT bist als nächstes.
– TU _dann_ die Dinge, bei denen du dich am besten fühlen würdest, wenn du sie hinter dir hättest.

– wenn du magst sortiere die Dinge auf extra Todolisten nach
— zu Hause
— Besorgungen
— Büro
— Besprechen mit/bei (Eintrag beginnt mit dem Namen der Person (“Schatzi”) oder des Meetings (“Montagsrunde”))
und
— mach ich irgendwann / gute Idee / nicht jetzt (das sind Sachen, die du demnächst NICHT machst/machen willst/machen musst ..)
und arbeite jeweils NUR in der Liste, die deinem Ort entspricht.

– Mach das 1 Woche lang.
– Erzähl uns, wie es war.

– Wenn es gut klappt: Lies “Wie ich die Dinge geregelt kriege” von David Allen (Ausgabe 2015) und erweitere dein System nach seinen Vorschlägen.

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Update: 12.9.2024